Wie der Zuckerkonsum Deinen Testosteronspiegel beeinflussen kann
Wenn wir an Zucker denken, fallen uns meist Stärke, zuckerhaltige Getränke, Desserts – und oft auch Gewicht, Diabetes oder Herzgesundheit ein. In den letzten Jahren richtet sich die Aufmerksamkeit jedoch zunehmend auf den Einfluss von Zucker auf die Hormone, insbesondere auf Testosteron - das „männliche Hormon“, das eine entscheidende Rolle für Muskelmasse, Energie, Libido und vieles mehr spielt.
Mehrere interessante Studien stellen die klassische Vorstellung infrage, dass Testosteron hauptsächlich durch Genetik, Alter und Körperzusammensetzung beeinflusst wird. Hier ist, was die Wissenschaft dazu sagt – und warum das auch für Dich wichtig sein kann:
Ernährung und Hormone: ein sofortiger „Schockeffekt“
In einem Experiment, das von Caronia et al. (2013) veröffentlicht wurde, erhielten die Teilnehmer eine standardisierte Glukosebelastung (in der Regel 75 g Glukose). Die Studie zeigte, dass sowohl der Gesamt- als auch der freie Testosteronspiegel nach der Zuckeraufnahme deutlich abfielen – unabhängig davon, ob die Teilnehmer einen normalen oder leicht beeinträchtigten Glukosetoleranzstatus hatten. (PubMed)
Warum? Vermutlich handelt es sich um einen kombinierten Effekt: eine direkte Wirkung auf die Hoden und/oder eine zentrale Regulation über Hypothalamus und Hypophyse, da die Spiegel des luteinisierenden Hormons (LH) dabei nicht entsprechend verändert waren.
(Wiley Online Library)
Eine weitere Veröffentlichung von Gagliano-Jucá et al. (2018) bestätigte dieses Phänomen, untersuchte jedoch nicht nur reine Glukosebelastungen, sondern auch gemischte Mahlzeiten (mit verschiedenen Makronährstoffen). Sie beobachteten einen Rückgang des Testosteronspiegels um etwa 11-21 % innerhalb einer Stunde nach der Mahlzeit – und bei einigen Teilnehmern fiel der Wert sogar vorübergehend unter die Grenze für „niedrige“ Spiegel (300 ng/dL). (PubMed)
Diese Beobachtungen sind klinisch bedeutsam: Wenn du deinen Testosteronspiegel misst, nachdem du gegessen oder etwas Süßes getrunken hast, kann der Wert niedriger ausfallen als dein tatsächlicher „nüchterner“ Spiegel. Deshalb empfehlen viele Leitlinien, Testosteronmessungen am Morgen nüchtern durchzuführen.
(PMC)
Zuckerhaltige Getränke und chronische Effekte: Assoziationen in großen Bevölkerungsgruppen
In einer Analyse von US-Daten (NHANES 2011–2012) untersuchten Chen et al. (2018) 545 Männer im Alter von 20–39 Jahren und stellten fest, dass jene mit dem höchsten Konsum zuckerhaltiger Getränke (≥ 442 kcal/Tag) ein 2,29-mal höheres Risiko für niedrige Testosteronwerte (< 231 ng/dL) hatten als diejenigen, die ≤ 137 kcal/Tag konsumierten – nach Korrektur für Faktoren wie BMI und andere Variablen.
Mit anderen Worten: Ein erhöhter Konsum zuckerhaltiger Getränke steht statistisch in Zusammenhang mit niedrigeren Testosteronspiegeln.
Dies beweist zwar keine Kausalität, zeigt aber eine interessante Korrelation. In diesem Zusammenhang spielt der Body-Mass-Index (BMI) eine wichtige Rolle – Adipositas an sich ist ebenfalls mit niedrigem Testosteron verbunden. Wird der BMI in der Analyse berücksichtigt, schwächt sich die Assoziation teilweise ab.
(BioMed Central, PubMed)
In einer weiteren, neueren Studie zu allgemeinen Gesundheitsfaktoren (nicht speziell zu Testosteron) wurde der Zusammenhang zwischen dem Index „Life’s Essential 8“ und Testosteronmangel untersucht. Dabei zeigte sich, dass ein besserer kardiometabolischer Gesundheitszustand – einschließlich ausgewogener Ernährung und Kontrolle des Blutzuckerspiegels – mit einem geringeren Risiko für Testosteronmangel verbunden war.
(Frontiers)
Was passiert „hinter den Kulissen“? - Diskutierte Mechanismen
Insulin und Insulinresistenz:
Ein hoher Zuckerkonsum stimuliert die Insulinsekretion immer wieder, was langfristig zu Insulinresistenz führen kann. Insulin (bzw. Insulinresistenz) kann die Steroidogenese in den Hoden beeinflussen oder die hormonelle Achse (Hypothalamus–Hypophyse–Gonaden) verändern.
Veränderungen im SHBG (Sex Hormone Binding Globulin):
Wenn Zucker - oder durch Zucker ausgelöste Stoffwechselveränderungen - die SHBG-Werte beeinflussen, kann sich die Menge des „freien“ (biologisch aktiven) Testosterons ändern, selbst wenn der Gesamttestosteronspiegel relativ stabil bleibt.
Oxidativer Stress und Entzündung:
Chronisch erhöhte Glukosespiegel können oxidativen Stress und Entzündungsprozesse verstärken, die Zellen in den Hoden oder entlang der hormonellen Achse schädigen.
Zentrale Effekte:
Wie die Experimente zeigen, deutet das Ausbleiben einer Kompensation durch LH darauf hin, dass möglicherweise auch eine zentrale (neuronale) Regulation über Hypothalamus oder Hypophyse beteiligt ist - nicht nur ein lokaler Effekt in den Hoden.
Was bedeuten diese Erkenntnisse für Dich?
-
Teste Deinen Testosteronspiegel nüchtern. Eine Messung nach einer Mahlzeit oder Zuckeraufnahme kann einen niedrigeren Wert zeigen, der Deinen tatsächlichen Zustand nicht widerspiegelt.
-
Reduziere zugesetzten Zucker und gesüßte Getränke. Das kann eine einfache Strategie sein, um Dein hormonelles Gleichgewicht zu unterstützen - besonders bei jungen Männern.
-
Achte auf Deine Stoffwechselgesundheit. Blutzuckerkontrolle, gesundes Körpergewicht und regelmäßige Bewegung sind alles Faktoren, die Deinen Testosteronspiegel positiv beeinflussen können.
Diese Effekte könnten besonders relevant sein für Menschen mit bereits beeinträchtigtem Stoffwechsel (z. B. Insulinresistenz, Prädiabetes) oder einer genetischen Veranlagung zu hormonellen Störungen.
Fazit
Zucker ist keine harmlose Kalorie – er ist ein hormoneller Saboteur. Wenn du deinen Testosteronspiegel hoch halten willst, beginne in deiner Küche: Ersetze Zucker durch echte Lebensmittel, bewege dich regelmäßig und unterstütze deinen Körper, Testosteron auf natürliche Weise zu produzieren.
Für einen natürlichen zusätzlichen Boost entdecke TLZ - den Testosteron-Booster für Männer. Mit Leuzea, Tribulus und Zink - eine Kombination, die deinen Hormonhaushalt, deine Kraft und Ausdauer optimal unterstützt.
Und vergiss nicht Deinen Promocode für Blogsleser:
BLOG10
Quellen:
Chen, L., Xie, Y. M., Pei, J. H., et al. (2018). Sugar-sweetened beverage intake and serum testosterone levels in adult males 20–39 years old in the United States. Reproductive Biology and Endocrinology, 16(61). https://doi.org/10.1186/s12958-018-0378-2
Caronia, L. M., Dwyer, A. A., Hayden, D., Amati, F., Pitteloud, N., & Hayes, F. J. (2013). Abrupt decrease in serum testosterone levels after an oral glucose load in men: implications for screening for hypogonadism. Clinical Endocrinology, 78(2), 291–296. https://doi.org/10.1111/j.1365-2265.2012.04486.x
Gagliano-Jucá, T., Li, Z., Pencina, K. M., Beleva, Y. M., Carlson, O. D., Egan, J. M., & Basaria, S. (2018). Oral glucose load and mixed meal feeding lowers testosterone levels in healthy eugonadal men. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30191441/
Hormonal response to lipid and carbohydrate meals during the postprandial period in healthy men. (2011). Journal of the International Society of Sports Nutrition, 8(19).
Association between Life’s Essential 8 and testosterone deficiency in US men: findings from National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) 2011–2016. (2024). Frontiers
Hinterlassen Sie einen Kommentar