Das Ayurveda-Wunder Aschwagandha: Die Geschichte der uralten Kräuter III
Nächste Station: Indien und die ayurvedische Medizin. Heute begeben wir uns in einen anderen Teil Asiens, um mehr über Ayurveda und das hochgeschätzte Kraut Aschwagandha zu erfahren.
Schon von Ayurveda gehört?
Bei Ayurveda oder ayurvedischer Medizin handelt es sich um ein pseudowissenschaftliches System der Gesundheitspflege, das seine Wurzeln in Indien hat.
Der Begriff bedeutet wörtlich 'Wissen vom Leben'. Die ayurvedischen Grundsätze zielen auf die Bewahrung des Lebens ab - nicht nur für den Körper, sondern auch für den Geist, die menschlichen Beziehungen und die Seele.
Maharishi Mahesh Yogi hat wesentlich zur Verbreitung des Ayurveda beigetragen, insbesondere durch Deepak Chopra. Allerdings stellt Chopra Ayurveda irreführend als Fortsetzung des antiken indischen Ayurveda dar und hat ein komplexes Handelsunternehmen zur Verbreitung der Ideen und zum Verkauf von Büchern etabliert.
Es ist wichtig zu beachten, dass Chopras Thesen wissenschaftlicher Überprüfung nicht standhalten. Maharishis Ayurveda basiert auf pflanzlicher Ernährung und Diäten.
Es gibt drei grundlegende Arten von Energie im Körper des Menschen:
Vata - für Blutzirkulation, Herzschlag und Atmungswege im Körper
Pitta - für den Stoffwechsel des menschlichen Körpers
Kapha - für das Immunsystem und die Entwicklung des menschlichen Körpers
Im Ayurveda gibt es acht Hauptmethoden zur Diagnose:
- Nadi - zur Pulsdiagnose
- Mutra - zur Urindiagnose
- Mala - zur Stuhluntersuchung
- Jihva - zur Zungendiagnose
- Shabda - zur Sprachdiagnose
- Sparsha - zur Beruhen- Diagnose
- Druk - zur Sehdiagnose
- Aakruti - zur äußerlichen Erscheinung
Nachdem wir in die Welt des Ayurveda eingetaucht sind, ist es nun an der Zeit, unseren Stern in diesem Artikel erstrahlen zu lassen - die uralte heilige Pflanze Aschwagandha.
Ashwagandha( Withania somnifera)
Aschwagandha ist unter vielen Namen bekannt und mit vielen Legenden verbunden. Ashwagandha wächst hauptsächlich in Indien, im Nahen Osten und in Teilen Afrikas. Seit mehr als 3.000 Jahren wird es in der traditionellen chinesischen und ayurvedischen Medizin zur Behandlung einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt, darunter Stress, Angstzustände, Schlafstörungen und Entzündungen.
Der Name "Ashwagandha" stammt aus dem Sanskrit und bedeutet "Pferdegeruch", was auf den starken Geruch der Wurzel hinweist und auf die Überlieferung, dass die Pflanze die Kraft und Vitalität eines Pferdes verleiht. Dank verschiedener Legenden und Geschichten ist Aschwaganda auch unter anderen Namen bekannt:
- Der indische Ginseng: Ashwagandha wird oft als "indischer Ginseng" bezeichnet, da ihm ähnliche vitalisierende Eigenschaften zugeschrieben werden. Viele Legenden beschreiben ihn als ein Kraut, das die Lebenskraft stärkt und das Altern verlangsamt.
- Der "Affe"-Baum: Andere Geschichten erzänhlen von Affen, die die Beeren der Pflanze aßen, um ihre Kraft zu steigern.
- Ein Geschenk der Götter: In einigen indischen Mythologien gilt Ashwagandha als Geschenk der Götter an die Menschen, um Krankheiten zu heilen und das Leben zu verlängern.
Warum so viele Legenden?
- Wirkung: Die Pflanze wird seit Jahrhunderten in der ayurvedischen Medizin verwendet und ihr werden zahlreiche gesundheitliche Vorteile zugeschrieben. Diese positiven Erfahrungen haben zu vielen mündlichen Überlieferungen geführt.
- Symbolkraft: Pflanzen spielen in vielen Kulturen eine wichtige symbolische Rolle. Sie werden oft mit bestimmten Eigenschaften oder Gottheiten in Verbindung gebracht.
- Kulturelle Bedeutung: In Indien hat die Natur eine tiefe spirituelle Bedeutung. Pflanzen wie Ashwagandha werden oft als Teil eines größeren kosmischen Zusammenhangs betrachtet.
Die Magischen Bestandteile
Ashwagandha ist reich an bioaktiven Verbindungen, darunter:
- Withanolide: Diese steroidalen Lactone haben entzündungshemmende, antioxidative und stressreduzierende Eigenschaften.
- Alkaloide und Saponine: Diese Verbindungen tragen ebenfalls zur medizinischen Wirkung der Pflanze bei.
Was ist wissenschaftlich belegt?
Während viele Legenden um Ashwagandha ranken, gibt es auch zahlreiche wissenschaftliche Studien, die die positive Wirkung dieser Pflanze auf Körper und Geist bestätigen.
1. Stressbewältigung und Angstlinderung
Ashwagandha ist ein starkes Adaptogen, das dem Körper hilft, sich an Stress anzupassen und ihn besser zu bewältigen. Es senkt den Cortisolspiegel, ein Stresshormon, das in hohen Mengen gesundheitsschädlich sein kann.
Studien haben gezeigt, dass Ashwagandha die Symptome von Angst und Stress signifikant reduzieren kann und trägt zur Verbesserung der Stressresistenz bei.
2. Energie und Ausdauer
Weitere bekannte Eigenschaften sind die Steigerung von Energie und Ausdauer. Wenn Du nach einer natürlichen Möglichkeit suchen, Deine Energie und Ausdauer zu steigern, ist Ashwagandha die Antwort.
Es verbessert die körperliche Leistungsfähigkeit, indem es die Energieproduktion und die Muskelfunktion unterstützt. Zudem hilft es, Müdigkeit und Erschöpfung zu reduzieren.
3. Verbesserte kognitive Funktion
Aber das ist noch nicht alles! Es gibt Forschungsergebnisse, die darauf hindeuten, Ashwagandha das Gedächtnis und die kognitive Funktion durch seine neuroprotektiven Eigenschaften fördert. Es verbessert die Konzentration und geistige Klarheit, was besonders in stressigen Zeiten von Vorteil ist.
Ashwagandha – Wozu? Die vielseitigen Wirkungen einer alten Heilpflanze
4. Stärkung des Immunsystems
Ashwagandha hat adaptogene und immunstimulierende Eigenschaften und wird sowohl in der chenischen als auch in der ayurvedischen Medizin zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt.
Als Immunmodulator reguliert und stärkt Ashwagandha das Immunsystem. Es hilft, Entzündungen zu reduzieren und kann chronische Entzündungserkrankungen lindern.
5. Männliche Gesundheit
Ashwagandha kann die männliche Fruchtbarkeit und die Qualität der Spermien verbessern. Es kann auch den Testosteronspiegel erhöhen, was zu einer verbesserten Muskelmasse, leichteren Musklelwachstum und Vitalität führt.
6. Antioxidative Wirkung
Die Pflanze bekämpft oxidative Schäden durch freie Radikale und schützt die Zellen vor Alterung und Krankheiten.
7. Blutzuckerregulierung
Ashwagandha kann helfen, den Blutzuckerspiegel zu senken und die Insulinempfindlichkeit zu verbessern, was besonders für Menschen mit Diabetes von Vorteil ist.
Anwendungsformen
Ashwagandha ist in verschiedenen Formen erhältlich, darunter:
- Pulver: Traditionell wird das getrocknete und pulverisierte Wurzelmaterial verwendet, das in Wasser oder Milch gemischt wird.
- Kapseln/Tabletten: In moderneren Anwendungen werden standardisierte Extrakte in Kapsel- oder Tablettenform angeboten.
- Tinkturen: Flüssige Extrakte, die oral eingenommen werden.
- Tees: Ashwagandha kann auch als Bestandteil von Kräutertees verwendet werden.
Sicherheit und Nebenwirkungen
Normalerweise ist Ashwagandha sicher, solange man es in den empfohlenen Dosen einnimmt. Einige Leute bekommen davon aber vielleicht leichte Nebenwirkungen wie Magenverstimmung, Durchfall oder Schläfrigkeit.
Es kann auch zu Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten kommen, insbesondere mit Beruhigungsmitteln, Schilddrüsenmedikamenten und Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken. Deshalb am besten immer einen Arzt oder Heilpraktiker fragen.
Fazit
Ashwagandha ist eine echt erstaunliche Pflanze mit vielen gesundheitlichen Vorteilen. Sie kann bei der Stressbewältigung helfen, die kognitiven Funktionen verbessern und das Immunsystem stärken.
Ashwagandha tut also viel für Dein Wohlbefinden. Integriere dieses kraftvolle Kraut in Deine tägliche Routine und erlebe die vielen Vorteile, die es zu bieten hat.
Quellen:
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